World of Darkness RPG

(wenn Scarlett das rauskriegt...)
Sie ging auf und ab. Schließlich hob sie Jasper hoch und trug ihn nach draußen.

Er las den Zettel kurz durch.

In dem Umschlag befand sich ein Flugticket. Eines der drei, die Scarlett besorgt hatte. Auf einem Zettel stand:
Hallo Werwolf,
wenn du zu Beckett willst, er wird bald zu mir kommen. Wenn du also mit mir reisen willst, die Maschine geht noch heute um 1 Uhr Morgens. Viel Zeit bleibt dir also nicht.
Scarlett

Sie trug Jasper ins Auto. "Wach auf Liebling. Oder ich bring dich ins Krankenhaus."

Der Rothaarige grinste und drehte auf der Stelle um.

"Jasper ich meins ernst. Wach auf oder du musst ins Krankenhaus und warten, bis ich wieder zurück komme."

Der Ghul blieb weiterhin bewusstlos.

Sie seufzte und setzte ihn ins Auto, dann fuhr sie los und gab ihm bei der Notaufnahme ab. Bevor man ihr jedoch fragen stellen konnte war sie schon wieder verschwunden. Den Wagen ließ sie dort und rannte zum Flughafen. Sie checkte ein. Da die Taube nicht zurück gekommen war, glaubte sie nicht, dass der Werwolf kommen würde. Sie ließ sich auf ihren Platz in der 1. Klasse nieder und seufzte. Anstatt zwei männlicher Begleiter bekam sie keinen.

Der Rothaarige ging nach ihr an Bord und suchte nach seinem Sitzplatz.

Eine Stewardess ging auf ihn zu. "Kann ich ihnen helfen?"

Er zeigte kurz sein Ticket.

"Kommen Sie, ich zeig ihnen ihren Platz." sie ging voran in die erste Klasse und deutete auf den Platz neben Scarlett. "Hier" Scarlett hatte die Augen geschlossen.

Ausdruckslos setzte er sich neben sie.

Sie hörte wie sich die Stewardess entfernte und sah auf. Dann bemerkte sie den Werwolf. "Du hast die Taube gekriegt?" fragte sie verwirrt. "Ich verstehe nicht ganz... wieso ist sie dann nicht zurück gekommen?"

"Weil mich das Ding genervt hat."

"Du hast...?" sie schluckte, dann sah sie weg. Alles wurde ihr genommen. Ihr Verlobter, ihr Jasper, ihre Tauben... Sie seufzte. "Musst du mir denn alles wegnehmen?" flüsterte sie. "Bin ich ein so verabscheuungswürdiges Wesen, dass du mich so sehr Leiden lässt?" sie sprach nicht mit dem Werwolf.

"Schick eben keine verfluchten Brieftauben. Wir sind nicht mehr im Mittelalter."

"Ich rede nicht mit dir. Du bist ja nicht Schuld daran, dass er mir schon wieder das Herz zerbrochen hat..." sie lehnte den Kopf leicht gegen die Wand. "Für was habe ich ein strengeres Leben als jede Nonne geführt, wenn ich damit genauso verurteilt werde wie jeder andere Blutsauger?"

"Verurteilt?" Nun sah er sie vage interessiert an.

"Verurteilt von Gott und der Inquisation. Früher gehörte ich mal zu ihnen. Als ich noch ein normales Leben führte. Als ich noch das Leben einer Silberstern führte..." sie seufzte. "Und alles fand ein Ende, als mein Vater mich verlobte. Er war nie ein guter Vampirjäger gewesen. Sonst hätte er erkannt, dass mein Verlobter ein Vampir war. Darum bin ich damals von zu Hause weggelaufen und direkt einem anderen Vampir in die Hände. Er hat mich später auch verwandelt."

"Tragisch.", meinte er trocken und lehnte sich zurück.

"Du hast mehr mit Beckett gemeinsam als du glaubst. Du hast die selbe Gabe wie er, mir Schmerzen zu zufügen."

"Kannst du eigentlich nur weinen?"

"Verzeih..." sie verfiel ins Schweigen, während der Kapitän die Fluggäste begrüßte.

"Ich kenne Vampire. Bin ihnen im Park oft genug über den Weg gelaufen. Jäger. Die haben sich nicht so aufgeführt. Wenn denen irgendeine Ungerechtigkeit angetan wurde, von wem auch immer, haben sie sich gerächt. Aber du heulst die ganze Zeit nur."

"Ich bin anders... Eine Prometheanerin oder so ähnlich. Ich fühle noch immer menschlich. Ich kann lieben, ich kann weinen und selbst mein Herz schlägt immer wieder mal, wenn ich aufgeregt bin. Außerdem will ich nicht töten."