World of Darkness RPG

"Nochmal geh ich nirgends alleine hin." sie klang ängstlich und zugleich müde.

"Keine Sorge. Ich lass dich schon nciht alleine." Er verließ den Wohnwagen.

Sie tappste ihm nach.

Er streunte durch die nächtliche Nachbarschaft. Es war ein typisch amerikanischer Vorort. Weiße Zäune, gemähtes Gras.

Sie blieb brav neben ihm. Als sie eine Hundehütte sah blieb sie stehen. "Wartest du bitte kurz?"

"Sicher."

Sie quetschte sich durch den Zaun, ganz frei nach dem Motto: Wenn der Kopf durch passt, passt der Rest auch durch. Der Hund bemerkte sie erst, als sie direkt am Eingang der Hütte stand. Jedoch zu spät. Selbstverständlich ließ sie ihn lebend zurück. Es dauerte auch überhaupt nicht lange, bis sie sich erneut durch den Zaun quetschte.

Beckett wartete. Er roch jemanden in der Nähe. Kaffee, Proteintabletten, billiges Duschgel, darüber eine frische Schicht Schweiß. Ein nächtlicher Jogger. Er ging gelassen weiter, bis seine Beute um die Ecke gerannt kam.

Sie saß im Mondlicht und putzte sich, dabei versuchte sie die Geräusche und Gerüche auszublenden.

Nachdem er getrunken hatte, stand der Jogger noch etwas wabbelig da, den Kopf gesenkt. So hatte Beckett genug Zeit zurück zu Scarlett zu gehen.

Der Mann erwachte wieder aus seiner Trance, schüttelte den Kopf und rantne weiter. Er fühlte sich etwas müde, aber sonst nicht anders.

Die Mahlzeit hatte sie noch müder gemacht. Jetzt war es nicht mehr zu übersehen, dass sie die Augen kaum offen halten konnte.

"Du siesht garnicht gut aus."

"Du bist charmant wie immer." sie versuchte einigermaßen böse auszusehen, erreichte dadurch jedoch nur, dass sie Gähnen musste.

"Wie viel hast du getrunken?"

"Einen Boxer... so viel, dass er morgen etwas benommen wach werden wird. Warum?"

Er schüttelte den Kopf. "Du kansnt nicht immer nur von Tieren leben. Wenn es große Tiere sind, vielleicht. Aber von einem Boxer wirst du nie für eine Nacht satt."

"Ich trinke manche Nächte garnichts. Momentan bin ich bloß übermüdet."

"Kein Wunder."

"Ich habe die gesamte Nacht... also den gesamten Tag kein Auge zu gemacht."

"Mit etwas richtigem zu trinken fühlst du dich nachher sicher besser." Er sah hinauf zu einem Fenster, das den Garten überblickte.

Sie starrte ihn an. "Wage es nicht mal in Erwägung zu ziehen, dass ich Menschenblut trinken soll!"

"Deine Entscheidung. Wenn du so weiter machst, geht nur irgendwann der Durst mit dir durch."

"Ich weiß... wie verführerisch es riecht und ich schätze mal es schmeckt noch besser als es riecht... Ich habe nur Angst... das ich nicht mehr aufhören könnte."

Er schüttelte den Kopf. "Aufhören kannst du immer, wenn du genug Kraft hast. Und je mehr du trinkst, desto mehr Kraft hast du. Gefährlich ist nur, wenn du am Verdursten bist."

"Glaubst du?"