World of Darkness RPG

Der Mann zögerte.

"Wenn er es wissen will, musst du ihn nur holen. Dann werde ich mit ihm verhandeln. Die Information für mein und Jaspers Leben."

Sein Gesicht blieb wie festgefroren. "Das wird nicht passieren."

"Willst du wirklich verantworten, dass LaCroix Beckett nicht finden wird? Wenn mir oder Jasper etwas passiert, wird Beckett sich hier nicht wieder blicken lassen und einfach so verschwinden."

Der Mann schien noch zu überlegen und ließ die Waffe sinken. Jetzt kam zuasmmen mit dem Krankenwagen ein Polizeiauto angefahren. Zwei Streifenpolizisten stiegen aus und richteten die Waffen auf Scarletts Verfolger, während ein Rot-Kreuzler auf Jasper zulief.

Sie sah den Vampir noch immer an. "Wenn du dich beeilst kannst du verschwinden ohne das dir was passiert. Ich versuch dir die Zeit zu geben zu verschwinden. Viel Glück." Sie schrie hysterisch auf. "Fassen Sie ihn nicht an!" kreischte sie und rannte wieder zu Jasper.

Ein zweiter Krankenpfleger kam dazu und versuchte sie zu beruhigen. "Wir bringen ihn ins Krankenhaus!"

Sie schrie bloß weiter und stellte sich zwischen Jasper und den beiden. Sie hoffte so auch für einen Moment die Blicke der Polizisten auf sich ruhen zu haben. Sie wünschte dem Vampir nichts Böses.

Der Vampir gab einen Warnschuss ab, worauf die Polizisten das Feuer eröffneten. Er taumelte kurz unter dem Kugelhagel, dann sprintete er auf die beiden Cops vor. Scarlett ignorierte er.

"Ma'am, sind sie eine Verwandte oder Angehörige? Dann kommen sie mit. Ansonsten bitte ich sie, sich zu beruhigen und der Polizei aufs Revier zu folgen."

"Dem Jungen geht es gut. Er braucht kein Krankenhaus. Aus denen kommt eh nur selten jemand wieder lebend raus. Er wollte mit mir kommen und ist nochmal zusammen gebrochen. Und das wird er auch. Er wird mit mir kommen. Es war sein Wunsch also respektieren Sie diesen bitte auch."

"Ang...", keuchte Hale angestrengt. "Angehörige..." Die beiden Ambulanzler schienen sich zu entspannen. "Sie können mitkommen. Aber der Mann muss in ein Krankenhaus."

Sie starrte die beiden Männer an. Dann drehte sie sich abrupt um und hob ihn vorsichtig hoch. Auf die Idee, dass dies ein normales Mädchen ihrer Statur unmöglich schaffen konnte, kam sie garnicht. "Alles wird gut Jasper... alles wird gut." sie flüsterte die Worte nur.

Der Junge war wieder bewusstlos. Einer der Krankenwagenfahrer bot Scarlett Hilfe beim Tragen an.

Sie schüttelte den Kopf. "Es geht schon. So schwer ist er nicht."

Der andere brachte eine Krankenbare raus.

Sie ging an ihm vorbei. "Wo gehts zum Krankenhaus?"

Becketts Geruch stieg Scarlett wieder in die Nase. Er war auf dem Rückweg zu ihr.

Sie sah wieder zu Jasper und lächelte. "Also wohin?"

"Ma'am, legen sie ihn bitte wieder ab, damit wir ihn ins Krankenhaus bringen können, sonst könnte er noch schwerer verletzt werden."

Der Weiße Wolf war diesmal auf vier Beinen unterwegs. Er bellte Scarlett zu und wies sie mit einem Kopfrecken an, ihm zu folgen.

Sie legte ihn vorsichtig auf der Barre ab. "Wo befindet sich hier das Krankenhaus? Ich muss jetzt dann leider gehn... man erwartet mich. Ich möchte ihn nur bald wieder besuchen."

"Drüben auf der Hauptstraße. Gegenüber von den Wohngebäuden."

"Okey..." sie beugte sich über Jasper und küsste ihn auf die Wange. "Pass gut auf dich auf, Kleiner."

Er blieb bewusstlos, obwohl er bei dem Kuss kurz zuckte. Die Ambulanzler brachten ihn in den Krankenwagen und fuhren los.

Beckett näherte sich. Er wagte es nicht, sich öffentlich zu verwandeln, sah sie aber trotzdem streng an.

Sie sah dem Krankenwagen nach. Dann seufzte sie und wandte sich dem Wolf zu. Da noch immer ein Polizeiauto in der Nähe stand, griff sie so an seinen Nacken, als würde sie ein Halsband greifen. "Komm mein Großer." sie zupfte leicht an seinen Fell. Natürlich würde sie sich führen lassen.

Beckett lief voraus.