World of Darkness RPG

Sie sah ihm seufzend nach. Dann nahm sie sich fest vor von Beckett zu träumen und legte sich wieder hin.

Der Zug kam früher zum Halten als erwartet.

Sie fuhr zusammen. Da stimmte was nicht.

Etwas Krachte laut in einem der vorderen Wagons.

Sie war sprungbereit, während sie schnüffelte und gleichzeitig überlegte ob es schon Tag oder noch Nacht war.

Es konnte keine halbe Stunde sein, seit sie eingeschlafen war. Es war definitiv noch Nacht.

Langsam öffnete sie die Tür.

Erneut krachte etwas laut.

Sie war auf alles vorbereitet und ging weiter.

Ein großer, rotpelziger Werwolf wartete im nächsten Wagon auf sie. "Wir müssen raus."

"Wieso?"

"Deswegen." Er nickte in Kopf in Richtung des vorderen Abteils, wo eine bizarre Kreatur die anwesenden Menschen nacheinander griff und aussaugte.
Auf den ersten Blick sah sie wie ein leichenblasser Mann aus, aber beim näheren Hinsehen war zu erkennen dass sie am ganzen Körper mit Stacheln und aus der Haut hervorstechenden Knochenenden überzogen war.

"Was ist das?"

Die Kreatur blieb stehen und sah neugierig zu ihr. Sie ließ von ihrem derzeitigen Opfer ab und begutachtete den Werwolf. Dann warf sie einen Blick zu Scarlett und sprach, mit einer überraschend feinen Stimme und mit einem leichten osteuropäischen Akzent. "Kleines Kind Gangrels, tritt zurück. Stör mich nicht bei meinem Mahl... meine letzte Mahlzeit ist schon so lange her."

"Du störst meine Reise." stellte sie ruhig fest. Sie wirkte nicht so, als wollte sie ihn ab jetzt in Ruhe lassen. "Und du tötest unschuldige Menschen." eine weitere ruhige Feststellung. "Und du hast mich Kind genannt. Wieder etwas was ich nicht ausstehen kann."

Er lachte leise. "Ah, das Feuer der Jugend. Er biss erneut in sein letztes Opfer und trank es leer, bevor er ihr den Rücken zuwandte.

Ein Knurren drang aus ihrer Kehle. "Ich habe mehr als wichtige Geschäfte zu erledigen. Wenn ich wegen deiner schändlichen, unendlichen, verzehrenden, zerstörenden und ewig unstillbaren Gier nach Menschenblut nicht pünktlich zu meinem Termin komme, werde ich dafür sorgen, dass von dir bald nichts anderes als ein bisschen Asche übrig sein wird." Sie war darauf gefasst, dass er sie angreifen würde.

"Der Zug fährt gleich weiter.", teilte er ihr mit, bevor er den Wagon verließ.

Es dauerte eine ganze Weile, bis sie ihre Angriffsposition aufgab."

Bald setzten sie sich tatsächlich wieder in Bewegung.

Sie war noch immer angespannt, als sie zurück in ihr Abteil ging.

Trevor folgte ihr und verwandelte sich im Gehen zurück.

"Mir tut der Zwischenfall Leid... Niemand sollte wie du mit ansehen müssen, wie wir uns ernähren."

"Ich habs oft genug gesehen... was war das für ein Ding?"

"Ich weiß es nicht... ich kenne nicht sehr viele Clans. Dazu habe ich zu lange unwissend gelebt."