World of Darkness RPG

Als sie wieder an Deck hinauf trat klatschten ihr sofort Regen und kalter Wind ins Gesicht. Aber mit dem Wind kam auch ein Geruch. Jeanette war ganz in der Nähe.

Sie folgte dem Geruch.

Auf dem Oberdeck war ein unübersichtliches Labyrinth aus Metallcontainern mit Stahlseilen angeschnürt, durch das sie die Spur führte.

Sie folgte der Spur weiter, jedoch vorsichtig.

Sie hörte etwas hinter ihr auf dem Blechboden landen.

Sie wirbelte herum.

Im nächsten Moment bekam sie einen Schraubenschlüssel an die Stirn.

Sie taumelte zurück, mehr passierte nicht. Sie versuchte zu erkennen, wer es gewesen war.

Vor ihr stand Jeanette, die das Werkzeug gerade noch einmal nach ihrem Kopf schwang.

Sie packte Jeannettes Hand. "Das war ein großer Fehler." sie packte die andere Hand auch noch. "Du hast mich nämlich auf eine Idee gebracht Madam."

"Lass los!", forderte die Malkavianerin. Ein blutroter Blick von ihr genügte um Scarlett erwägen zu lassen ihrem Wunsch nachzukommen.

"Vergiss es..." es war geknurrt. Es fiel ihr schwer, ihren Befehl zu missachten. Dann biss sie zu.

Sie spürte das Malkavianerblut durch ihre Adern schießen als sie trank. Jeanettes Lebenssaft hatte viel Kraft. Nicht auf Chucks Niveau aber es stärkte sie trotzdem merklich.

Sie hörte nicht auf zu trinken. Die Idee dahinter war simpel. Sie fragte sich jedoch, was passieren würde, wenn Alex das sehen würde. Sie verstieß immerhin gegen einen Befehl.

Am Anfang versuchte sich die Blondine noch zu wehren aber langsam ließ ihr Widerstand nach.

Sie hörte nicht auf, sondern trank immer weiter.

Langsam merkte sie, dass ihr Trunk zur Neige ging. Jeanette wirkte immer blasser, sogar noch blasser als sie als Kainskind schon war.

Sie beendete es.

Mit dem letzten Blutstropfen, den sie ihr aus der Kehle zog, zerfiel Jeanette zu Asche.

Sie riss die Augen auf. "Jetzt ist es vorbei Jeannette. Und das ist nur passiert, weil du mich angegriffen hast."

Irgendwie wirkte um sie herum alles anders. Alles war viel klarer zu sehen, als ob sie die letzten 108 Jahre die Welt nur durch einen Schleier gesehen hatte. Sie konnte deutlich den Mann im Kranführerhäusschen über ihr sehen, obwohl sie nicht nur 10 Meter Höhenunterschied sondern auch eine fensterlose Stahlwand trennten. Und auch die "versteckte" Überwachungskamera sprang ihr sofort ins Auge.

"Irgendwie... cool." sie machte sich auf den Weg zu Alexander. "Alex? Ich hab sie gefunden!"

"Wo ist sie?"

"Versprich mir erst, dass du nicht sauer bist..."

Er sah sie abschätzig an. "Sag mir was du angestellt hast."