World of Darkness RPG

"Sie wurde zu klein, als der Ort und die Gemeinde gewachsen sind, also haben meine damaligen Vorgesetzten das Gebäude verkauft. Es ist jammerschade, aber dafür haben wir aus dem Erlös diese gebaut."

"Irgendwann kauf ich sie zurück..." murmelte sie.

"Darf ich fragen, was sie so um diese Zeit zum Gebet treibt?"

"Ich habe mich mit meinem Verlobten gestritten. Ich wollte Kraft tanken bei Gott."

"In meiner Erfahrung hilft Kraft immer nur kurzweilig weiter. Vielleicht könnten sie einen Rat besser brauchen."

"Haben Sie denn einen für mich?"

"Wenn sie mir erzählen, was los ist."

"Ich glaube, er vertraut mir nicht wirklich... Und das lässt er mich immer wieder spüren. Er merkt, dass er mir weh tut damit. Und das obwohl ich ihm bereits mehrmals mein Leben anvertraut habe."

Der Priester dachte lange nach, bevor er eine Antwort gab. "Wenn er sich nicht darüber mit sich reden lässt, sollten sie zumindest drüber nachdenken, ob es nicht zu früh für eine Verlobung ist."

"Wir kennen uns schon Ewigkeiten. Und ich glaube, er meint es nur gut mit mir..."

"Dann eine andere Frage... sie fühlen, dass er ihnen nicht vertraut aber vertrauen sie ihm?"

"Mehr als jedem anderen."

Wieder dachte der Pater nach.
Inwzischen trat jemand durch den Vordereingang. Scarlett mit ihren neuen Sinnen sogar hinter ihrem Rücken sehen, dass der man einen Holzpflock im Ärmel versteckte.

"Ich hatte gehofft, sie würden mir wirklich vergönnen, bei Gott zu sein, aber anscheinend nicht. Ich möchte Ihnen nichts tun. Also pfeifen Sie ihn zurück. Sonst wäre es umsonst gewesen, mich am Leben zu erhalten."

Er sah sie nur fragend an. Der Mann mit dem Pflock stürmte auf Scarlett los. Dem Priester stand der Mund offen, aber er war zu langsam um zu reagieren.

Sie verdrehte die Augen, drehte sich zu ihm um und im nächsten Moment blieb der Mann stehen. Er warf ihr mit gequälten Blick den Pflock zu. "Und jetzt verschwinde." er gehorchte. Sie atmete angespannt aus. "Es tut mir Leid. Ich sollte nicht länger hier bleiben. Es war mir eine Freude, sie kennen zu lernen." sie verneigte sich erneut vor dem Pfarrer.

"Kein Grund für Verbeugungen, bitte."

"Dort wo ich herkomme, gehört es sich, dass man Dienern Gottes seinen Respekt zeigt. Und genau das habe ich getan. Irland hat sich sehr verändert."

Die Tür schwang noch einmal auf. Wieder rannte jemand hinein, er trug einen ähnlichen Geruch an sich wie der Jäger, den sie grad verjagt hatte. Nur schien dieser auf der Flucht zu sein.
Gleich darauf folgte Beckett.

"Alexander? Was machst du hier? Was macht jemand wie du in einer Kirche?"

Der Gangrel blieb stehen. "Du..."
Der Jäger rannte an ihr vorbei ins Hinterzimmer.
"Ich bin dem Kerl nach. Der hat mitten auf der Straße versucht mich anzugreifen. Er dachte wohl er wäre hier sicher."

"Das tut mir Leid... ich wollte nicht, dass sowas passiert, wenn wir wieder in Bray sind..."

"Es ist nichts passiert. Komm jetzt, ich hab endlich ein Zimmer auftreiben können."

Sie verneigte sich erneut kurz vor dem Pfarrer, dann ging sie mit ihm.

"Hör zu, wegen vorher...", begann er.