World of Darkness RPG

"Bevor du mich getroffen hast, hast du es da für möglich gehalten, dass ein Vampir einen Herzschlag haben kann?"

"Nein, hab ich nicht. Ich hab andere wie dich getroffen, nur leiden die noch mehr drunter."

"Hast du es für möglich gehalten, dass ein schwächliger, ängstlicher Vampir wie ich, es fertig bringt LaCroix zu töten und in einer Kirche voller Jäger den einzigen Vampir herauspickt, ihn erledigt und heil wieder raus kommt?"

"Nicht unmöglich, nur unwahrscheinlich. Da ist ein Unterschied."

"Ich habe Beckett dazu gebracht, dass er vor mir nieder kniet, um sich zu entschuldigen."

"Du kannst mit noch so vielen Kleinigkeiten kommen, wir reden hier von Monstern die buchstäblich die Welt beherrschen. Dagegen kommst du nicht an."

"Woher willst du wissen, dass es Monster sind? Sie könnten genauso Idioten wie LaCroix sein."

"Nein, LaCroix hatte Glück. Wir reden hier von einem ganz anderen Kaliber von Vampir."

"Du kennst sie nicht. Also weißt du es auch nicht."

"Ich hab Dinge gesehen." Der Malkavianer zeigte auf einmal einen von ihm ungewohnten Anflug von Angst. "Im Schlaf."

"Und was genau?"

"Sachen, die Jahrtausende zurückgehen. Ich wüsst nichtmal wie ichs beschreiben könnte. Denk an irgendein historisches Ereignis, es war immer der selbe Kreis von Leuten dahinter."

"Deine Kräfte sind beschränkt. Du hast dich schon oft geirrt. Wieso sollte etwas davon zutreffen?"

"Dann glaub mir eben nicht. Aber zieh mich nicht da mit rein."

"Und ich hatte gehofft, du würdest mich verstehen. War ja klar. Du bist wie die andern." sie schüttelte den Kopf, dann deutete sie auf eine Tür. "Wenn du willst, dahinter ist noch ein freies Zimmer.

"Nicht nötig. Ich hab eine eigene Unterkunft."

Sie zuckte die achseln und setzte sich auf das Doppelbett. "Wer genau war Heather?"

"Mein Ghul." Das Thema schien ihm ungangenehm. Nervös verlagerte immer wieder Gewicht von einem Fuß auf den andern, ging auf und ab.

"Sie hat dir viel bedeutet, nicht wahr? Wie ist sie gestorben?"

"Das war während meines ersten echten Aufeinandertreffen mit dem Sabbat. Bevor ich ihr Versteck gestürmt hab, haben sie sie entführt, als Geisel genommen und wie ich sie retten wollte, haben sie ihr das Genick gebrochen."

"Das tut mir Leid." sie stand auf und legte ihm einen Arm um die Schulter. "Wieso habe ich dich an sie erinnert?"

Er schüttelte den Kopf. "Ich wieß es nicht. Eigentlich habt ihr zwei kaum was gemeinsam. Oder doch, eine Sache..."

"Und die wäre?"

"Ihr seid beide maßlos naiv. Nur hat sie die Ausrede, dass ich sie absichtlich naiv gehalten hab, weil ich dachte sie kommt besser klar, wenn sie weniger über mich weiß."

Sie nahm den Arm von ihm. "Verschwinde. Und zwar bevor ich die Beherrschung verliere!"