World of Darkness RPG

"Angeblich haben die Vampire dort eine 19-Jährige verschleppt. Wir sollen die Vampire töten. Danach darf ich meine Kinder sehen."

"Klingt einfach. Wissen wir ungefähr, wo sie sich verstecken?"

"Nein, dafür haben wir unsere Nasen."

"Eine Ahnung, wo wir anfangen sollen?"

"Nein." sie wog gedanklich ab, was wichtiger war. Der Kirche zu dienen oder gegenüber ihresgleichen fair zu bleiben.

"Eine Entführung... klingt nicht nach Camarilla. Ich glaube nicht, dass diese Kainskinder organisiert sind."

"Mhm..." sie hatte ihm nicht mal zugehört, was man ihr auch ansah.

"Wir sollten beim Bahnhof anfangen."

"Äh, was?" sie sah kurz zu ihm.

"Ich vermute, es ist eine kleine Gruppe frischgeküsster Clanloser. Nichts, worüber wir uns Sorgen machen müssten. Wir fangen beim Bahnhof an zu suchen, dort gibt es die meisten möglichen Verstecke."

"Clanloser? Was soll das bedeuten? Und wie komme ich zum Bahnhof?"

"Ein Vampir, der sozusagen nie eingeschult wurde, weil sein Schöpfer frühzeitig verreckt ist. Es gibt mehr davon, als du glaubst."

Sie seufzte. Das war etwas, was sie nachvollziehen konnte. Sie hatte auch nichts über Vampire gewusst, als Philipp starb.

"Also im besten Fall können wir sie einfach dazu überreden, umzuziehen und mehr aufzupassen. Im schlimmsten Fall sind es blutleere Junkies die nicht einmal wissen, dass sie Vampire sind. In beiden Fällen haben wir nichts zu befürchten."

"Oder wir helfen ihnen sich anzupassen. Und erzählen ihnen gleich noch was vom Glauben usw."

"Auf keinen Fall. Wenn sie wirklich unerfahren, ist das das letzte, was sie brauchen."

"Dann hab ich sie aber nicht umgebracht. Sondern sie lediglich ans Messer geliefert. Das ist ein Unterschied. Dich hatte ich auch ans Messer geliefert. Und? Du lebst noch."

"Weil sie mich brauchen konnten. Wer weiß, was die mit meinem Blut vorhaben."

"Wer weiß, was sie mir zuvor eingeflößt haben... Menschenblut war das nicht."

"Wenn es meins gewesen wär, würdest du doch schon was spüren."

"Deins war es nicht... deines schmeckt anders." sie leckte sich über die Lippen.

Er schielte schmunzelnd zu ihr.

"Außerdem war es kein Vampirblut, glaube ich."

"Da bin ich ja beruhigt."

"Wo ist der Bahnhof, Liebling?"