World of Darkness RPG

"Zuerst mal lässt du mich los und dann werden wir uns darüber unterhalten was für eine gute Idee es wäre, wenn du dir eine Jacht oder ein privat Jet zulegen würdest."

Er ließ die Hände sinken. "Er hat das Land also wirklich verlassen? Wo ist er hin?"

"Erst will ich mit dir über den Jet reden. Ich mag Schiffe nicht. Da ist Wasser außen rum und das will ich mir nicht antun. Übrigens will er mich sehen. Darum wurde mir ausgerichtet wo er ist." sie sah ihn an. "Wenn du ihn treffen willst, musst du mich also wohl oder übel mitnehmen... was ist jetzt mit dem Flugzeug?"

"Woher soll ich denn ein Flugzeug auftreiben? Ich könnte den Nosferatu sagen, sie sollen eins für uns stehlen, aber das wird kosten."

Sie seufzte. Wenn sie ehrlich war, hatte sie ihn für reich gehalten. Für sehr reich sogar, aber anscheinend hatte sie sich geirrt. Ihre Miene straffte sich wieder. Es gab nur noch einen Trumpf den sie ausspielen konnte. Einen einzigen. Und für diesen holte sie tief Luft. "Schade..., es wird Beckett nicht gefallen, wenn ich ihn nicht besuchen kommen kann. Und dir wird es auch nicht gefallen. Denn für dich wird das bedeuten, dass du ihn auch nicht sehen kannst... Schon schade, dass ich kein Wasser mag." sie wandte sich von ihm ab und seufzte tief. Und obwohl sie für sich selbst so gespielt und falsch klang, klang sie in Wirklichkeit überzeugend und ernst.

"Schon gut. Wir werden ja fliegen. Aber erwarte keinen Luxusflug."

"Das hört sich schon besser an." sie lächelte. "Kommst du? Ich muss diesem Nos... Nosferatu? ... na auf jedem Fall muss ich ihm Bescheid geben, dass wir doch nicht mit dem Schiff fahren. Es war eine gute Entscheidung nicht sofort und überstürzt ab zu hauen, sondern dich mit zu nehmen. Ist zumindest bequemer..."

"Du hast einen Nosferatu dazu gebracht, dir ein Schiff zu Becketts Standort zu besorgen? Wie?"

Sie lächelte. "Das bleibt mein kleines Geheimnis." Irgendwie hatte sie das Gefühl, für einen christlichen Vampir ihre Sache mehr als gut zu machen. Vielleicht sogar für einen Vampir wie LaCroix. Bis sie daran dachte, dass er es vielleicht nur getan hatte, weil sie ihm einen Imbiss besorgt hatte und ihr Lächeln erstarb während ihr ein Schauer über den Rücken lief.

"Ich hab ein großzügiges Kopfgeld dafür geboten.", murmelte er irritiert. "Also gut, lass uns gehen."

"Geld ist nicht die Welt" dichtete sie. "Ähm... in welcher Richtung lang noch gleich der Hafen?"

"Dort." Er zeigte mit dem Finger.

Sie nickte, nahm seine Hand und ging los.

Er sah misstrauisch auf ihre Hand hinunter.

"Ähm... stimmt was nicht?" sie folgte ihrem Blick, dann ließ sie seine Hand los. "Besser?" sie erwartete keine Antwort sondern ging weiter. Dabei starrte sie angestrengt zu Boden.

Er rieb sich über dne Handrücken und ging weiter.

Die Tatsache, dass er sie abgewiesen hatte, ging ihr gegen den Strich. Bis jetzt hatte sie so ziemlich alles bekommen was sie wollte. Ein Wimpernschlag ihrerseits und Männer gaben nach. Es war also kein Wunder, dass sie etwas beleidigt war.

Er sah auf seine Uhr. "Nicht mehr lange bis es Morgen ist."

"Dann sollten wir uns schnell einen Flug buchen, ich weiß nicht wie lange Beckett noch dort sein wird."

"Das ist richtig." Er nahm das Handy raus und tippte eine SMS.

"Du willst einen Flug buchen, ohne das Ziel zu kennen?" sie schüttelte den Kopf. Dann kamen sie am Hafen an. Sie hätte gerne den Namen des Nosferatu gerufen, doch er fiel ihr nicht mehr ein. Als sie ihn zum ersten Mal gehört hatte, war sie zu verstört gewesen um ihn sich zu merken.

"Nein. Ein Flugzeug besorgen."

"Hey!"
Eine klauenartige Hand winkte aus einer Seitengasse. Ein Nosferatu konnte sich ja schließlich schwer sichtbar auf der Straße zeigen.

Wieder erschrak er sie. Fast genervt sah sie ihn an. "Du schaffst es immer wieder." sie zwang sich zu einem Lächeln. Sie sah zu dem Ventrue. "Ein Flugzeug lenken kann ich aber nicht. Entweder hast du einen Piloten... oder uns gnade Gott, dass ich das Ding oben halten kann." sie trat zu dem Nosferatu.

"Ich hab einen Piloten." Irgendwie schien der Nossie immer genau bescheid zu wissen. Andererseits war das aber auch wieder Teil seines Jobs.

Sie lächelte, dann trat sie näher zu dem Nossie. "Sorg bitte dafür, dass er nicht erfährt, wohin es geht, bis wir dort sind." sie flüsterte. Diesmal zu leise für einen Ventrue der dazu noch etwas weiter weg stand.