World of Darkness RPG

"Du weißt, dass ich nicht anders kann. Auch wenn ich mir eigentlich vorgenommen hatte, dich nie wieder zu sehen. Hat nicht ganz so geklappt. Außerdem solltest du eher Chuck danken. Ohne ihn hätte ich dich nicht mal vermisst. Und alleine in die Kirche wäre ich auch nicht gegangen. Und Laurent hat auch ein Danke verdient. Er hat mir die Kleinen für eine Nacht abgenommen."

"Du hast die immernoch?"

"Natürlich. Die nehm ich auch mit. Hab schon alles mit der Fluggesellschaft abgeklärt. Wird ein schöner Urlaub werden."

"Na dann viel Spaß."

Sie seufzte wieder. Das, was sie gehofft hatte, passierte nicht.

"Was ist?"

"Nichts... was dich interessiert. Nur das Übliche... du bist einfach wieder zu früh aufgewacht und hast mir alles kaputt gemacht."

"Was soll das jetzt heißen?"

"Egal." sie setzte sich auf, nahm ihr Kissen und warf es auf den Boden. Sie stand auf. "Schlaf gut." mit diesen Worten legte sie sich wieder auf den Boden. Unverwandelt.

"Was machst du da unten?"

"Schlafen. Ich will dir meine Nähe nicht aufzwingen."

"Dann hättest du mich rausgeschmissen."

"Außerdem... tuts weh so nah bei dir zu sein und zu wissen, dass ich nichts anderes als ne Blutreserve für dich bin."

"Nicht mehr lange."

"Nur weil wir uns trennen, ist der Schmerz nicht weg... du hast mich die ganze Zeit ausgenutzt und selbst jetzt tust du es noch, ohne nachzudenken. Ich sollte aufhören zu versuchen mir deine Liebe, oder wenigstens Aufmerksamkeit zu erkaufen. Jetzt bereue ich es, dich gerettet zu haben."

"So wie du das sagst könnte ich fast Schuldgefühle bekommen."

"Das glaube ich nicht. Dafür bin ich dir eh nicht wichtig genug. Ein wandelnder Blutbeutel ist nichts wert. Und wenn er verrückt ist, erst recht nicht. Wieso machen wir es also nicht einfach so, dass du jetzt schläfst und ich mich in Ruhe ausheule?"

"Wie du willst."

Sie schluchzte leise. Das tat weh. Kein aufbauendes Wort. Kein "Komm mal her". Nicht mal ein "Stell dich nicht so an." Ganz zu schweigen von einem "Du bist doch mehr als eine Blutkonserve". Sie hatte sich nur einen Satz gewünscht, an dem sie festhalten konnte. Ein Satz, durch den sie sich sicher sein konnte, dass sie ihm etwas bedeutete. Wenigstens eine Freundin hatte sie gehofft für ihn sein zu dürfen. Der Geruch von ihrem Blut verbreitete sich langsam in ihrem Zimmer.

"Was hast du jetzt schon wieder?"

"Ich sagte doch, ich heul mich aus."

Er grummelte vor sich hin. "Wenn ich dich zu mir lass, hörst du dann auf?"

"Jetzt im Moment, willst du mir doch bloß die Tränen wegschlecken."

"Ich sagte das kann warten."

"Das mit dem Blutgeruch tut mir Leid... verdammt... jetzt entschuldige ich mich schon wieder bei dir..."