World of Darkness RPG

"Leb wohl..." sie würde sich einen schönen Ort suchen. Sie beeilte sich zurück zum Bahnhof zu kommen.

Weit war der Weg nicht.

Sie sah nach, wann der nächste Zug zurück nah Bray gehen würde.

Diese Nacht fuhr laut dem Plan kein Zug mehr stadtauswärts.

Sie seufzte und suchte sich ein Zimmer. Es dauerte beinahe bis zum Sonnenaufgang, bis sie eines fand. Sie wollte zu Hause sterben. Dort, wo sie hingehörte.

Bei Sonnenuntergang stand Beckett vor der Tür.

Sie wäre beinahe in ihn hinein gerannt. Sie betrachtete ihn kurz verwirrt, dann drückte sie sich an ihm vorbei. Man sah ihr an, dass sie geweint hatte und das brauchte er nicht sehn.

"Es geht mir schon wieder besser... glaube ich. Du kannst jetzt ohne Gefahr wieder bei mir bleiben, wenn du noch willst."

"Du hast gesagt, du willst mich nie wieder sehen... liebst du es mich zu quälen? Ständig brichst du mir das Herz und danach kommst du wieder... Entscheide dich endlich. Willst du mich noch haben, oder machst du das Ganze nur noch aus Mitleid? Dann bleibe ich nämlich nicht länger bei dir. Ich fahre zurück nach Bray. Lieber Testobjekt eines Paters als Spielzeug eines Gangrels."

"Du bist selbst Schuld. Ich hab dich gewarnt, dass sowas passieren könnte."

"Das ist keine Antwort auf meine Frage." sie biss sich auf die Unterlippe. Es gab noch eine Möglichkeit zu sterben die ihr gefallen würde. Eine, die sie jeder anderen vorziehen würde.

"Es soll auch keine Antwort sein."

"Alexander... ich habe den Ventrue ausgetrunken. Ich verfolgte dabei zwei Motive. Das eine war, dir zu helfen. Ich weiß, was du durch machst. Chuck hat es mir erklärt. Er meinte man müsste dich 'beruhigen'. Anscheinend ist das nicht mehr nötig. Das zweite Motiv war... die Kräfte an dich weiter zu geben, in dem du mich austrinkst. Du hast doch keine Verwendung mehr für mich, oder? Ich bin für dich noch immer nutzlos." sie legte den Kopf in den Nacken. "Also beende es. Und genieße es."

"Nur weil ich ständig von dir getrunken hab bin ich erst so geworden."

"Das heißt... du wirst es nicht tun..." sie seufzte. "Ich hatte gehofft, du würdest mir diesen letzten Wunsch erfüllen, aber ich will dir natürlich nichts Böses... Auch wenn du mich die ganze Zeit über belogen und ausgenutzt hast." Als sie die Träne bemerkte, wischte sie diese sofort weg. "Ich hatte dir vertraut!" sie schluchzte, dann verschwand sie wieder in dem Zimmer und warf die Tür hinter sich zu. Sie wollte ihn nicht hungrig auf ihre Tränen machen.

Er sah ihr verdattert nach.

Er hörte ihr Schluchzen.

"Scarlett, was willst du von mir? Dich töten werde ich nciht. Und bei mir bleiben kannst du nicht ohne dass ich zum Tier werde."

Die Tür ging wieder auf. Sie roch nach Blut. Ihrem Blut. "Wieso bist du dann überhaupt gekommen? Wieso tust du mir das dann überhaupt an? Wärst du nicht gekommen, wäre ich nach Bray gefahren und hätte es beendet. Du hättest mich nie wieder getroffen und hättest deine Ruhe gehabt. Statt dessen kommst du hier her und erklärst mir, dass du nicht bei mir bleiben kannst und tust auch noch so als wäre ich Schuld daran! Du wolltest doch von mir trinken. Du hast mich gebissen... du hast mich dazu gebracht mein damaliges Haus zu verlassen und einem Vampir in die Arme zu laufen. Du bist Schuld daran, dass ich jetzt das bin. Und trotzdem quälst du mich noch weiter. Du behauptest du hättest mich vermisst. Du behauptest es würde so werden wie ich es wollte. Du versprichst mich zu heiraten... und jetzt? Jetzt willst du, dass wir uns nie wieder treffen. Und du willst das ganze bescheuerte Leben von mir noch nicht mal beenden! Die Frage ist was willst du von mir? Wieso bist du hier? Wolltest du mir nochmal unter die Nase reiben, dass du mich nie wieder sehen willst?!"

"Ich hab dich weggeschickt damit ich dich nicht irgendwann umbring und jetzt willst du von mir, dass ich dich umbringe..."

"Du willst doch sowieso nicht, dass ich bei dir bleibe. Es würde dich nur zu einem Monster machen und helfen lässt du dir wahrscheinlich nicht von mir. Wieso bist du dann überhaupt nochmal gekommen?"

"Weil ich wissen will, warum du mich verfolgt hast."

"Weil ich dir helfen wollte... außerdem hattest du mich einfach abserviert... du hast nicht gesagt wieso und ich dachte... ach egal. Ich hatte gehofft, dass wenn ich den Ventrue leer trinke, dass ich dir helfen kann. Ich wollte die Tierinstinkte in dir zurück drängen... aber du weißt ja selbst wie nutzlos ich bin..." nochmal wischte sie ein paar Tränen weg.

"Jetzt geht es inzwischen wieder... vielleicht geht es ja, wenns wieder kritisch wird."

"Ich will nicht, dass du zu dem wirst, was ich ständig in meinen Visionen sehe. Und darum..." es fiel ihr merklich schwer es auszusprechen. "erlöse ich dich von deinem Versprechen. Wir werden nicht heiraten. Nicht mit einem solchen Einsatz."