World of Darkness RPG

Sie wurde noch langsamer und taste sich Zentimeter für Zentimeter nach vorne.

Inzwischen waren Becketts Augen in der Dunkelheit schon zu erkennen.

Direkt vor ihm blieb sie stehen.

"Komm." Er öffnete eine Tür hinter sich und ging vor. Jetzt war es nur noch ein normale Betongang. Das allgegegenwärtige Tropfen des Wassers im Hintergrund verstummte, jetzt herrschte nur noch Stille.

Sie folgte ihm auf Schritt und Tritt.

Eine lange Treppe führte sie nach oben. Eine Ratte rannte quietschend an ihnen vorbei, als sie weitergingen.

Sie konzentrierte sich darauf ihn nicht zu verlieren, nicht nochmal.

Er öffnete die nächste Tür vor ihnen und kalter Nachtwind schlug ihnen ins Gesicht.

"Wir sind... tatsächlich draußen?"

"Ja. Die Frage ist wo." Er sah sich um. Sie schienen in irgendeinem relativ noblen Vorstadtviertel gelandet zu sein. Das Gebäude vor ihnen war ein altes Theater.

Das 'Ja' genügte und sie fiel ihm von hinten um den Hals und umarmte ihn stürmisch.

Aus Reflex sprang er nach vor um Abstand zu nehmen.

"Entschuldige..."

"Lass das in Zukunft... oder gib mir wenigstens vorher ein Zeichen."

"Kommt nie wieder vor..." sie klang niedergeschlagen, obwohl sie versuchte es sich nicht anmerken zu lassen.

"Schon gut. Bin solche.. Ausbrüche nicht mehr gewohnt. Aber du warst ja immer so."

"Als hätte es dich damals je gestört. Noch ein Grund, warum ich erraten habe, was du bist. Egal wie oft ich dich angesprungen habe, du hast nie auch nur einmal geschwankt. Bis ich dich danach gefragt habe." sie lächelte. "Ab dem Zeitpunkt muss ich wohl ein paar Hundert Kilogramm zugenommen haben. Oder du hast gelernt besser zu schauspielern."

"Wahrscheinlich das erste."

Damit bekam er von ihr eine saftige Ohrfeige.

"War doch nur ein Scherz. Du siehst schlank aus wie immer. Natürlich hab ich gelernt besser auf solche Kleinigkeiten zu reagieren." Er verkniff sich einen Scherz darüber, welche Diät sie denn gemacht hätte.

Ihr lag noch ein böser Satz auf der Zunge, aber sie schluckte hin runter. Immerhin war er ihr Verlobter.

"Nimms mit Humor. Das war wahrscheinlich noch eins der freundlichsten Dinge, die du von einem Vampir noch zu hören kriegst."

"Da ich eine Nagelfeile habe... und meine Seele eh in die Hölle wandert, kann ich sie auch auf die selbe Weise umbringen wie zu früherer Zeit die Kaiserin Elisabeth ermordet wurde."

"Wenn du glaubst es klappt. Ziel auf ihr Herz."

"Wie gesagt: wie Kaiserin Elisabeth."