World of Darkness RPG

Vorsichtig öffnete er die Tür und rief das Tier hinein.

Schnurrend trat die Katze ein und sprang sofort aufs Bett, um sich zu putzen.

Er schloss die Tür wieder und stürmte zum Badezimmer. "Bitte lass da drin kein Fenster sein.", murmelte er und öffnete die Tür. "Ich hab was zu trinken für dich besorgt.. Scarlett? Gehts dir gut?" Er klopfte mehrmals an.

Die Tür war von innen zugesperrt, aber von Scarlett war nichts zu hören.

"Na wenigstens krieg ich gleich Gelegenheit das Blut zu nutzen.", murmelte er. Der Ärmel seines Mantels riss auf, als sich sein Arm zu einer riesigen Raubtierprankte verformte.

Sie lag bewusstlos auf dem Boden. Ihr Kopf war wohl gegen den Badewannenrand gestoßen, zumindest sah es so aus.

Er schlug die Tür ein und trat ein. "Scarlett?" Er beugte sich zu ihr runter. Dabei merkte er, dass er noch immer den Blutbeutel von vor über zwei Wochen im Mantel hatte. Er nahm ihn raus und stellte fest, dass er noch versiegelt war. "Hrm... na wenigstens muss die Katze nicht leiden.", murmelte er.

Sie schien ihn nicht zu bemerken. Die Augen war verschlossen, aber Tränen lagen auf ihren Wangen.

Er zerrte sie mit dem immernoch verwandelten Arm hoch und hielt ihr dne Blutbeutel vor die Nase.

Er bekam keine Reaktion.

"Verdammt nochmal..." Wenn sie in Torpor verfallen war, musste er drauf warten, bis sie vor Durst selbst aufwachte. Und das könnte Jahrhunderte dauern.

Sie hustete wieder, als der Hustanfall vorbei war, blinzelte sie. Als sie als aller erstes die riesige Klaue war nahm schlug sie um sich.

"Ruhig. Ich bins. Du bist bewusstlos geworden. Trink erstmal was. Beutel oder lebende Katze, deine Wahl. Tut mir Leid deswegen, hab sonst grad nichts auftreiben können."

Sie schüttelte den Kopf. "Ich will nichts, trotzdem danke." sie traute ihm nicht. Nicht mehr.

"In dem Zustand kannst du auf keinem Fall jagen gehen."

"Glaubst du ich würde irgendetwas von dir annehmen? Von jemanden der mir die ganze Zeit nur Lügen erzählt?"

"Dann nicht. Mach doch was du willst, sobald die Sonne untergeht verschwinde ich." Schon wieder, dachte er verwirrt. Eigentlich sollte das Band ihm solche Gedanken garnicht erlauben.

Sie zuckte zusammen. Es tat weh es zu hören. "Wieso hilfst du mir eigentlich, wenn ich dir nichts bedeute?" sie kämpfte sich frei und wäre beinahe erneut gestürzt.

"Weil ich immer wieder glaube mir sicher zu sein, dass ich mich in dir getäuscht hab."

"Und deshalb tust du mir auch immer wieder von neuem weh, nicht wahr? Ich bin für dich ein Experiment, etwas Besonderes. Eine wahr gewordene Legende."

Er schüttelte den Kopf und verließ den Raum langsam wieder, während sich sein Arm zurückverwandelte.

Sie bespritzte sich das Gesicht mit Wasser, um wach zu werden. Dann kam sie aus dem Bad raus und sah fragend zu der Katze auf dem Bett. "Was machst du denn da?" fragte sie das Tier und kniete sich vor das Bett, um das Kätzchen zu streicheln. "Du bist ja süß."

Er stand unsicher in der Ecke des Raums.

Sie spielte mit der Katze und schien ganz begeistert zu sein.

Er schüttelte immer wieder verwirrt den Kopf und murmelte etwas vor sich hin.