World of Darkness RPG

"Meiner Erfahrung nach, hauptsächlich das selbe was die Menschen machen. Nämlich eine verdammte Unordnung. Und ich kann dann das meiste wieder ausbügeln."

"Ich verstehe nicht... Was meinen Sie damit?"

"Nun, unsere Art hat zwei äußerst unangenehme Eigenschaften. Die eine ist, dass ein erschreckend großer Teil von uns ein Haufen ungezügelte, blutsaufende Idioten sind, die ihren Durst kaum im Zaum halten können. Und die andere ist, dass viele von uns sich obendrein auch noch Heimlichtuerei und dunkle Geheimnisse zu einer Art Hobby gemacht haben. Meistens um zu verstecken, dass sie im Grunde doch zu den vorhergenannten Idioten zählen. Sowas ist eine organisatorische Katastrophe. Es muss bestimmte Regeln geben, an die wir uns alle halten. Und meine Di... Geschäftspartner und ich sorgen dafür, dass diese Regeln eingehalten werden."

"Regeln? Vampire haben Regeln? Philipp hat keine davon je erwähnt. Aber meinen Durst kann ich im Zaum halten. Auch wenn es schwer ist aufzuhören, wenn man mal begonnen hat zu trinken."

"Ja, die haben wir. Wobei es mehr einfache Überlebensgrundlagen und gesunder Menschenverstand sind, als wirkliche Regeln. Einfache Dinge wie 'niemals einen Menschen leertrinken, außer in Notwehr', 'die Menschen nicht auf uns Aufmerksam machen', 'keine Diablerie'..." Er unterbrach sich kurz. "Diablerie bedeutet, einen anderen Vampir auszusaugen.", erklärte er kurz.

"Also ich töte nicht mal die Tiere die ich trinke und ein Kannibale bin ich auch nicht. Außerdem betrete ich Städte eh meistens in einer anderen Form."

"Sehr gut. Dann werden wir keine Probleme bekommen. Wo war ich? Ach ja, dann ist da noch die Regel des Kusses. Ein Vampir darf ohne das Wissen und die Erlaubnis der Gemeinde keine Nachkommen erschaffen. Wir machen uns gegenseitig so schon das Leben schwer genug, wir brauchen nicht noch mehr Kinder, die nach unserer Aufmerksamkeit und Pflege verlangen."
Er verzog angewidert die Miene. Er hasste jeden Zustand von Chaos. Und kaum etwas verursachte mehr davon als eine Meute frisch Initiierter ohne Vorstellung von Regeln, die glaubten sie könnten tun was sie wollen.
"Damit haben wir am meisten zu tun."

"Regel des Kusses? Nachkommen erschaffen? Von was sprechen Sie?"

"Ich rede davon, dass ein Vampir nicht einfach jeden Menschen den er sieht einfach so zu einem von uns machen darf. Den Akt der Verwandlung nennt man den Kuss. Frag mich nicht wieso, irgendwie scheinen unsere Vorfahren ein gewisses.. Fable für unnötig krytpische und poetische Sprache zu haben."

Sie sah ihn fragend an. "Und wie funktioniert das ganze genau? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass Philipp irgendwas mit mir gemacht hätte, was mich hätte verwandeln können."

"Das wundert mich nicht. an die Verwandlugn selbst erinnern sich die wenigsten."

"Ich weiß nur noch, dass er mir ein ekelhaften Wein gegeben hat, danach bin ich eingeschlafen und so wieder aufgewacht."

"Ich nehme stark an das war kein Wein."

"Was sollte es sonst gewesen sein?"

"War es wirklich nur ein Glas?"

"Es waren zwei. Aber keine Gläser sondern große Kelche."

"Ah. Das kommt natürlich der nötigen Menge Blut schon näher. Wie auch immer, komm. Ich kann mich jetzt direkt nicht um dich kümmern, aber ich kann dich zumindest der Gemeinde vorstellen."

"Heißt das... ich habe sein Blut getrunken?"

Er nickte.

Sie schüttelte sich vor Ekel. "Widerlich!" sie sah ihn an. "Also gut, stellen Sie mich ihnen vor. Auch wenn ich bezweifle, dass ich lange hier sein werde."

"Du hast nicht vor zu bleiben? Ich dachte du hattest andere Vampire gesucht. Hier in London wirst du genug finden."

"Ich habe Wesen gesucht, die mir ähnlich sind. Nicht welche die diejenigen, die mich vor dem Sonnenlicht beschützen, gefährden."

"Ich verstehe. Das ist bedauerlich."

"Wieso bedauerlich? Hier laufen doch Ihrer Meinung nach schon genug Vampire herum. Da kommt es doch auf eine mehr oder weniger auch nicht an."

Er zuckte mit den Schultern. "Viel Glück bei der Suche."