World of Darkness RPG

Sie zog das Kreuz unter ihrer Kleidung hervor. Sie ahnte bereits, wen sie da finden würde. Also machte sie sich darauf gefasst einen Pflock abfangen zu müssen.

Diese Jäger schienen eindeutig schlechter zu organisiert, und auch zu trainiert zu sein als die, die sie gefangen genommen hatten. Selbst ohne ihre Gangrelsinne hätte sie kein Problem gehabt, sie aufzuspüren, sie riefen ständig laut und feuerten Gewehrsalven ins Leere.

Ganz plötzlich waren die Jäger einer weniger. Denn einer von ihnen lag tot am Boden. Doch Scarlett war schon wieder weit genug weg.

Der Gangrel von vorher sprang aus einem Gebüsch und riss einem weiteren die Kehle auf. Die anderen begannen wohl Zweifel am Erfolg der Aktion zu kriegen und versuchten in Richtung Auto zu flüchten.

Doch das Auto würde nicht mehr anspringen. Vorsorglich hatte Scarlett die wichtigsten Kabel gekillt.

Panik breitete sich in ihnen aus, als der Fahrer merkte, dass der Wagen nciht mehr ging.
Eine schlanke... nein, nicht einmal schlanke, eher kränklich dürre Frau trat aus dem Schatten.
Die Aufmachung hätte sie eher als Brujah ausgewiesen, wenn der Wolfsgeruch an ihr nicht so deutlich wäre.
Die Brünette ging langsam auf die Jäger zu. Als einer von ihnen mit dem Gewehr anlegte schnellte sie vor und brach etwas mit einem Handkantenschlag entzwei, bevor sie ihn mit dem Kopf auf die Motorhaube donnern ließ. Die anderen rannten.

Sie starrte die Frau an. Sie hatte so garnichts mit ihrem Liebsten gemeinsam. Ein Seufzer entfuhr ihr, als sie an der Frau vorbei ging, um nach Hause zu gehn.

"Warte." Ihr Tonfall war herrisch.

Sie blieb stehen. "Auf was?" sie drehte sich zu ihr um.

Die Frau kam näher. "Bist du zum Trinken gekommen, bevor die Kerle aufgetaucht sind? Es gibt nciht mehr so viel Wild wie früher. Verdammte Newbies müssen immer alles aussaugen was sie sehen."

"Ich hatte schon getrunken und war gerade auf dem Rückweg."

"Gut so. Pass auf dich auf. Und komm ruhig her, wenn du mal Futter oder ein Versteck brauchst. Wir Gangrel müssen ja schließlich zusammenhalten.", meinte sie. Ihre Stimme war extrem kratzig. In ihrem sterblichen Leben musste sie wohl Kettenraucherin gewesen sein.
Aber ihr Lächeln war freundlich und aufrichtig.

"Verlass dich nicht zu sehr darauf... es gibt viele Verräter unter Gangrel. Leute, die ihre Versprechen auch nach einem Jahrhundert nicht einlösen." damit drehte sie sich um. "Leb wohl." Scarlett ging.

Sie sah ihr fragend nach.

Plötzlich rannte sie. Sie wollte nicht, dass die Frau bemerkte, wie sie gegen das Schluchzen ankämpfte.

Die fremde Gangrel kehrte ihr den Rücken zu und verschwand im Wald.

Mit einem Sprung verwandelte sie sich und verschwand.

Er wartete nervös, ging in der Wohnung auf und ab.

Sie machte einen Umweg zu einem Geschäft, welches noch offen hatte, um Vogelfutter zu kaufen. Dann klopfte sie an der Wohnungstür. "Jasper, ich bins, machst du auf?"

Die Tür schloss sofort auf.

Sie trat ein. "Ich hab der Kleinen nur noch schnell Futter gekauft."

Er schleppte sich müde zum Bett und achtete nciht mehr auf sie.

"Schlaf gut Jasper." flüsterte sie ihm ins Ohr, als sie plötzlich neben ihm stand.

"Du auch.", erwiderte er schwach lächelnd und legte sich hin.

Sie ging zum Käfig und schüttete der Taube Futter hinein.